Einleitung
Stell dir vor, wir würden nur studieren, weil wir mehr verstehen wollen − die Welt, die Gesellschaft, vielleicht auch uns selbst. Eigentlich sollte das im Zentrum stehen: die Lust am Lernen, an neuer Erkenntnis, an kritischem Denken. Und gerade in einer sogenannten „Wissensgesellschaft“ müsste genau das doch einen besonders hohen Stellenwert haben. Schließlich wird überall betont, wie wichtig Wissen für Zukunft, Fortschritt und persönliche Entwicklung sei.
Doch die Realität an der Uni sieht oft anders aus. Statt genügend Zeit zu haben, um uns kritisch mit der Welt auseinanderzusetzen, müssen wir uns zunehmend fragen, wie wir über die Runden kommen. Miete, Essen, Strom, Semesterbeiträge – alles wird teurer. Viele von uns sitzen nicht in der Bibliothek, sondern an der Supermarktkasse oder radeln für den Lieferdienst, um das Studium überhaupt finanzieren zu können. Statt mit freiem Kopf zu lernen, hetzen wir von Job zu Job und bleiben erschöpft zurück. Und so wird das, was im Mittelpunkt stehen sollte, permanent verdrängt: die Chance auf Bildung und die Hoffnung, „wirklich“ zu studieren. Das nervt − und schreit nach einer Antwort auf die Frage, warum das eigentlich so ist.

Ein Gemeinschaftsprojekt des AStA Uni Göttingen und des AStA Uni Frankfurt a. M.


