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Wem gehört die Vernunft

Wissenschaft, patriarchale Arbeitsteilung und die Konstruktion von Geschlecht

Inhalte

Kapitalismus und das moderne Patriarchat
Identität, Körper, Natur
Die männliche Wissenschaft
Gewalt und Phantombesitz
Geschlecht, Begehren und Identität
Geschlechterverhältnis in der Postmoderne

Teasertext

Das wissenschaftliche Selbstverständnis der kapitalistischen Moderne ist patriarchal geprägt. Bereits in der Aufklärung werden Rationalität und Vernunft eng an einen vermeintlich natürlichen „Träger“ geknüpft: das männliche Subjekt. So entstehen spezifische „Geschlechterstereotype“ als gesellschaftlich vermittelte, aber trotzdem enorm wirkmächtige Zuschreibungen: Männlichkeit wird als rational und aktivistisch, Weiblichkeit als fürsorglich, bisweilen hysterisch und passiv konzipiert. Diese Geschlechterbilder spiegeln sich nicht nur in der Trennung von Erwerbsarbeit und Familie, sondern auch in der Universität als männlich dominierter Institution.

Darüber hinaus wird die gesellschaftliche Bedeutung der Geschlechter in diesem Prozess vereindeutigt und ihre Eigenschaften in die Körper der den Gruppen zugeschriebenen Menschen hineinverlegt. Anhand dieser Zuschreibungen lassen sich die moderne Geschlechterordnung und die ihr inhärente Gewalttätigkeit entziffern.