Kapitalismus als Wissensgesellschaft
Die Universität im Zentrum innerkapitalistischer Widersprüche
Inhalte
| Die Durchsetzung des Kapitalismus |
| Kapitalismus: Eine abstrakt-veräußerlichte Beziehung zwischen vereinzelten Individuen |
| Verwissenschaftlichung und Wachstum |
| Die mikroelektronische Revolution und der Aufstieg der Finanzmärkte |
| Allgemeine Arbeit als Basis des neuen Akkumulationsregimes |
| Digitaler Kapitalismus und Wissensökonomie |
| Transformation von Lernen, Lehren und Arbeiten |
| Bildung und Wissenschaft im Widerspruch |
Teasertext
Dass die moderne Universität in die kapitalistische Gesellschaft eingebunden ist, ist keine überraschende Erkenntnis. Wenn wir uns die historische Dynamik des Kapitalismus ansehen, können wir allerdings feststellen, dass Wissen eine ganz besondere Rolle für die kapitalistische Entwicklung spielt. Hier entwickeln wir die historische Herausbildung und Entwicklung des Kapitalismus vor dem Hintergrund der Bedeutung, die das Wissen dabei einnimmt.
Durch die steigende Produktivität wird die Arbeit im betrieblichen Prozess zunehmend durch allgemeine Wissensarrangements („Maschinen“) ersetzt, was die Verkaufsbedingungen der einstigen Basisware des Kapitalismus, der Arbeitskraft, deutlich verschlechtert. Der Aufstieg der Finanzmärkte zu einem zentralen Motor der kapitalistischen Dynamik entpuppt sich dabei als Folge (und nicht etwa als Ursache) dieser Entwicklungen. Mit ihrer Hilfe gelang es dem Kapital, den gesellschaftlichen Stoffwechselprozess zumindest ansatzweise (wenn auch mit zunehmenden Ausschlüssen und Verwerfungen) aufrechtzuerhalten.
Die Analyse endet in der Erkenntnis, dass der Kapitalismus zwar auf einer stetigen Erweiterung des gesellschaftlichen Wissens beruht, sich diese Erweiterung jedoch systemisch gar nicht in einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, sondern in einem beständigen Anziehen der gesellschaftlichen Daumenschrauben ausdrückt. Ein bewusster und freiheitlicher Umgang mit dem gesellschaftlichen Wissen, so das Fazit des Textes, ist mit dieser Gesellschaft nicht zu haben.


